
Bausubstanz erhalten
Wer sich mit Altbausanierung oder Denkmalschutz beschäftigt, wird schnell feststellen:
Früher wurde mit Kalk gebaut. Ob Fachwerkhaus, Bauernhof oder Stadtvilla – der Putz bestand aus Naturkalk, frei von Zement und chemischen Zusätzen. Und genau deshalb hhaben solche Gebäude bis heute überdauert.
Wenn wir solche Gebäude heute instand setzen, ist es daher nur logisch – und notwendig –, wieder mit Naturkalk zu arbeiten. Doch in der Realität sieht es anders aus.
Falsche Baustoffe – echte Schäden
Zementhaltige „Kalkputze“ dominieren den Markt. Sie werden als „denkmalgerecht“ oder „nach historischer Rezeptur“ verkauft, obwohl sie mit Naturkalk so viel zu tun haben wie Fertigpizza mit italienischer Küche.
Zu hart, zu dicht, zu chemisch.
Moderne Mischprodukte enthalten häufig mehr Zement als Kalk, dazu Kunstharze, Additive und Hydrophobierungsmittel. Auf historischen Wänden führen sie zu Spannungen – Feuchtigkeitsstau – und ruinieren genau das, was eigentlich erhalten werden sollte.
Irreführende Werbung im Denkmalbereich
Dass solche Produkte überhaupt als „Kalkputz“ durchgehen, liegt an einem einfachen Fakt:
Es gibt keine verbindliche Definition, wie viel Kalk ein Kalkputz enthalten muss – und auch keine Regel, die den Zementanteil begrenzt. Das öffnet Tür und Tor für Etikettenschwindel.
Ein Produkt kann mit unter 3 % Kalkanteil, aber viel Zement und Chemie, trotzdem als „für den Denkmalschutz geeignet“ verkauft werden – weil es keine Vorgaben gibt.
Unser Ziel: Bauen mit Verantwortung – Erhalten statt ersetzen
Wir setzen uns dafür ein, dass alte Häuser mit den Baustoffen saniert werden, mit denen sie auch gebaut wurden – mit Naturkalk. Nicht mit Industrieprodukten, die sich Kalk nennen, aber in Wahrheit nichts mit Naturkalk zu tun haben.
Was wir fordern:
- Ehrliche Deklaration statt Werbeversprechen
- Ein Qualitätssiegel für Naturkalk, das Zement und chemische Zusätze ausschließt
- Aufklärung für Bauherren, Architekten und Handwerker
- Und vor allem: Respekt vor dem historischen Material
Alte Häuser haben ein Recht auf passende Baustoffe
Kalk hat jahrhundertelang funktioniert – ohne Zement und ohne Chemie. Wenn wir heute historische Gebäude erhalten wollen, müssen wir zurück zum Ursprung. Sonst verlieren wir Stück für Stück das, was uns kulturell, handwerklich und architektonisch ausmacht.
Wir sagen: Schluss mit Schönfärberei in Säcken.
Echter Denkmalschutz braucht echten Kalk. Punkt.