
Jugend begeistern
Es ist eine unbequeme Wahrheit:
In vielen Berufs- und Meisterschulen wird das Thema Kalkputze und Kalkfarben heute nur noch am Rande behandelt – wenn überhaupt. Stattdessen dominieren industrielle Fertigprodukte den Unterricht. Produkte, die zwar leicht zu verarbeiten sind, aber häufig bedenklich für die Bausubstanz, den Verarbeiter und nicht zuletzt für die Bewohner sind.
Die Folgen sind gravierend.
Wenn altes Wissen verloren geht
Viele junge Handwerker lernen heute, dass man auf alles einen Eimer Spachtelmasse werfen kann – fertig ist die Wand. Doch wer erklärt ihnen, was Naturkalk als Baustoff wirklich kann?
- Dass er diffusionsoffen ist?
- Schimmelhemmend und schadstofffrei?
- Reversibel und seit Jahrhunderten bewährt?
- Und dass man mit ihm nicht nur arbeiten, sondern auch gestalten kann?
Stattdessen wird das Wissen über Kalk verdrängt – von Produkten, deren Inhaltsstoffe oft nicht mal vollständig deklariert sind. Was bleibt, ist ein gefährlicher Verlust an Kompetenz, Vielfalt und Handwerksstolz.
Industrielösungen machen nicht automatisch besser
Kalkputze werden heute oft als kompliziert oder aus der Mode gekommen dargestellt – während man den Auszubildenden industriell vorgefertigte Systeme als modern, schnell und sicher verkauft. Dabei haben viele dieser Produkte mit Handwerk nichts mehr zu tun. Sie lassen sich schnell aufziehen, ja – aber sie machen den Verarbeiter austauschbar, abhängig von der Industrie und entkoppeln ihn von echtem Baustoffverständnis.
Handwerk bedeutet mehr.
Es bedeutet, zu wissen, warum man etwas tut – nicht nur, wie. Und genau dieses Wissen geht im aktuellen Ausbildungssystem zunehmend verloren.
Unser Ziel: Naturkalk zurück ins Klassenzimmer
Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass traditionelle Baustoffe und Techniken wieder einen festen Platz in der Ausbildung bekommen. Auszubildende sollen nicht nur mit der Kartusche umgehen können – sie sollen verstehen, was guter Putz ist, wie man ihn ansetzt, aufbaut und gestaltet.
Wir wollen:
- Naturkalkputze und Naturkalkfarben wieder als festen Bestandteil im Unterricht
- Schulungen für Lehrkräfte, die heute oft selbst nicht mehr mit Naturkalk arbeiten
- Workshops, Praxistage und Exkursionen, die das alte Wissen greifbar machen
- Und vor allem: Begeisterung für ehrliches Handwerk
Denn wer einmal mit Naturkalk gearbeitet hat, weiß: Das ist kein Produkt von der Stange – das ist gelebte Baukultur.
Mehr Freude am Handwerk – mehr Stolz auf das Ergebnis
Auszubildende sollen wieder Spaß an der Ausführung haben. An Farben, die leuchten. An Putzen, die leben. An Materialien, die sich verändern dürfen – statt alles hinter Plastikschichten zu versiegeln. Echtes Handwerk macht stolz. Und genau das fehlt heute oft.
Wir sagen:
Zurück zu den Wurzeln heißt nicht rückständig sein –
es heißt, das Beste aus Vergangenheit und Zukunft zu verbinden.