
Tradition und Wissen erhalten
Die Belastung durch Wohnraumschadstoffe nimmt seit Jahren zu – und mit ihr die Zahl der Menschen, die unter gesundheitlichen Beschwerden leiden. Allergien, Atemwegserkrankungen, Hautreizungen, aber auch chronische Erschöpfung, Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen sind längst keine Einzelfälle mehr.
Besonders dramatisch ist die Situation für Menschen mit MCS (Multiple Chemical Sensitivity) – einer zunehmenden Zahl von Betroffenen, die auf selbst geringste Mengen chemischer Stoffe reagieren. Ihr Alltag wird zur Herausforderung – besonders dann, wenn selbst die eigenen vier Wände nicht mehr sicher sind.
Schadstoffe – mitten in unseren Häusern
Was viele nicht wissen:
Ein Großteil der heute verwendeten Bauprodukte, Farben, Putze, Kleber und Dämmstoffe enthält Stoffe, die in geschlossenen Räumen dauerhaft in die Raumluft abgegeben werden. Dazu zählen u. a.:
- Konservierungsmittel
- Weichmacher
- Lösemittel
- Emulgatoren
- synthetische Bindemittel
- und flüchtige organische Verbindungen (VOC)
Diese Stoffe sind nicht immer unmittelbar gefährlich – aber sie summieren sich. Tag für Tag, Stunde für Stunde. Besonders Kinder, Kranke und empfindliche Personen sind davon betroffen – oft ohne zu wissen, woher ihre Symptome kommen.
Keine Pflicht zur Ehrlichkeit
Das eigentlich Erschreckende:
Hersteller sind in Deutschland nicht verpflichtet, alle Inhaltsstoffe ihrer Produkte offenzulegen. Es reicht, wenn sie gewisse Grenzwerte einhalten – oder die bedenklichen Stoffe als „technisch notwendige Additive“ deklarieren, ohne sie konkret zu benennen.
Das bedeutet:
Was genau in einer Farbe, einem Putz oder einem Dämmstoff steckt, erfährt der Verbraucher oft nicht. Selbst der Handwerker auf der Baustelle weiß in vielen Fällen nicht, womit er da eigentlich arbeitet.
Unsere Forderung: Volldeklaration! Gesetzlich! Verbindlich!
Wir setzen uns für eine gesetzlich vorgeschriebene Volldeklaration aller Inhaltsstoffe ein – für alle bau- und raumrelevanten Produkte, analog zu Lebensmitteln oder Medikamenten.
Denn wenn schon das, was wir essen, auf der Verpackung deklariert sein muss – warum nicht auch das, was wir tagtäglich einatmen?
Volldeklaration bedeutet:
- Alle Inhaltsstoffe offenlegen – ohne Ausnahme.
- Keine pauschalen Sammelbezeichnungen wie „Additive“ oder „Bindemittel“.
- Verständliche Kennzeichnung für Verbraucher und Handwerker.
Nur so können gesundheitliche Risiken erkannt und vermieden werden. Und nur so kann eine wirklich wohngesunde Bauweise entstehen – transparent, nachvollziehbar und ehrlich.
Gesundheit beginnt beim Bauen
Ein wohngesundes Zuhause ist kein Luxus – es ist ein Grundbedürfnis.
Wir wollen nicht länger akzeptieren, dass Menschen krank werden, weil ihnen die Wahrheit über Baustoffe verschwiegen wird.
Deshalb fordern wir:
Ehrliche Produkte brauchen ehrliche Deklaration.
Und das nicht freiwillig – sondern gesetzlich verankert.